CDU Stadtverband Zossen

MAZ Zossener Rundschau: Zossener Bürger gegen Korruption und Filz – in Stadt, Kreis und Land

INITIATIVE: Kommunikationsprobleme

ZOSSEN - Etwa 80 Zossener Bürger trafen sich gestern gegen 17 Uhr vor dem Rathaus in Zossen. Ein Teil der Kundgebungsteilnehmer war dem Aufruf gefolgt, eine Initiative „Gegen Korruption und Filz, für Demokratie und Pressefreiheit“ zu gründen, die vom Verein „Haus der Demokratie“ unterstützt wird. Der andere Teil – überwiegend Mitglieder der Wählervereinigung Plan B sowie Sympathisanten von Bürgermeisterin Michaela Schreiber – nahm an der Aktion teil, um die Veranstaltung als Wahlkampf zu entlarven.

Und so gab es unter den Beteiligten erhebliche Kommunikationsprobleme, die nicht nur an einem fehlenden funktionstüchtigen Mikro- oder Megafon lagen, sondern vor allem an den kontroversen Sichtweisen der Teilnehmer der kleinen Kundgebung. Während die eine Seite – angeführt von Jörg Wanke, dem Sprecher der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ – erneut gegen Zossens Bürgermeisterin Michaela Schreiber, gegen die lokale Presse und den „Polit-Sumpf“ in Zossen zu Felde zog, bot die Gegenseite mit zahlreichen Transparenten Paroli. „Plan B gegen rot-roten Sumpf in TF“ und „Wir wählen die Zukunft, wir wählen Frau Schreiber“ hieß es zum Beispiel auf Plakaten, auf anderen stand dagegen „Der Bürger ist der Souverän“ und „Mach die Presse frei“. Schreibers Herausforderer, der von einem Teil der Anwesenden unterstützte Carsten Preuß, nahm zwar persönlich nicht an der Veranstaltung teil, geriet aber im Vorfeld – ebenso wie die Rathauschefin – ins Kreuzfeuer der Kritik. Während man gegen Schreiber bereits bekannte Vorwürfe (Disziplinarverfahren, anhängige Verfahren, Pferde-Skandal usw.) wiederholte, musste sich Preuß vorwerfen lassen, „diese Schlammschlacht zu steuern“, von einem „Pulverfass“ in Zossen“ zu sprechen und selbst die „Lunte in der Hand zu halten“.

Mehrere Bürger machten in kurzen Redebeiträgen, die in den hinteren Reihen kaum oder gar nicht zu verstehen waren, ihrem Unmut über den Filz, der sich in Zossen ausgebreitet habe, Luft. Sie forderten, dass der Bürgerwille wieder geachtet und gehört wird, das transparente Entscheidungen im Sinne der Bürger getroffen werden und diese demokratische Willensbildung von einer überparteilichen Presse begleitet wird.

Nicht nur der SPD-Stadtverordnete Tim Grebe kritisierte die Art solcher Veranstaltungen, „die dem Image unserer Stadt nur schaden“. Die Außenwirkung sei verheerend. Tatsächlich hatten sich wieder Kamerateams überregionaler Medien auf den Weg gemacht, um über die „Zossener Verhältnisse“ zu berichten. Gegenüber der MAZ erklärte Grebe, dass solche Aktionen die Bürger nur davon ablenken würden, sich mit den Inhalten der Wahlprogramme zu beschäftigen. (Von Fred Hasselmann)